Sternenkindergrab

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten, war es üblich, dass frühgeborene Kinder in Kliniken mit dem Müll entsorgt wurden. Eine vergrößerte Sensibilität hat bewirkt, dass es Bestattungen und damit verbundene angemessene Abschiedsrituale für die Eltern totgeborener Kinder gibt. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich auch ein besonderer Name für diese Kinder eingebürgert. Sie werden „Sternkinder“ genannt. 

Schon vor vielen Jahren hatte Friedhelm Niggeling im Presbyterium angeregt, eine Grabanlage für „Sternkinder“ auf dem Kupferdreher Friedhof anzulegen. Damals konnte vermutlich kaum jemand etwas mit diesem Begriff anfangen und so verhallte sein Appell ungehört. 

Ende Mai hat sich eine Familie mit der Anfrage an die Gemeinde gewandt, ob es für ihr Kind eine solche Bestattungsmöglichkeit auf dem evangelischen Friedhof gebe. Das Presbyterium hat daraufhin über die Anfrage beraten und die Erstellung einer solchen Grabanlage schnellstmöglich auf den Weg gebracht. Dank des guten Zusammenwirkens der Friedhofsgärtnerei Kieckbusch, die in Zusammenarbeit mit der Familie einen Gestaltungsentwurf vorgelegt hatte, und der Steinmetzfirma Kalenborn war die Anlage Mitte des Jahres fertiggestellt. Sie steht nun allen betroffenen Eltern – auch über die Grenzen des Stadtteils und der Konfessionen hinaus – zur Verfügung. 

Mit einer namhaften Geldspende hat die Familie dazu beigetragen, die Belastung für den immer noch defizitären Friedhofshaushalt zu reduzieren. Dafür und nicht zuletzt auch für alles Mitdenken und Beraten sei ihr an dieser Stelle herzlich gedankt.

Reinhard Laser